History, Department of

 

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2012

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Published in ITALIEN, ÖSTERREICH UND DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND IN EUROPA: Ein Dreiecksverhältnis in seinen wechselseitigen Beziehungen und Wahrnehmungen von 1945/49 bis zur Gegenwart, or, ITALY, AUSTRIA AND THE FEDERAL REPUBLIC OF GERMANY IN EUROPE: A Triangle of Mutual Relations and Perceptions from the Period 1945-49 to the Present, ed. Michael Gehler & Maddalena Guiotto (WIEN· KÖLN· WEIMAR: BÖHLAU VERLAG, 2012), pp. 291-315.

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© 2012 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H und Co.KG, Wien, Köln, Weimar http://www.boehlau-verlag.com

Abstract

Am 23. März 1944 explodiert in der Via Rasella im Herzen Roms eine Bombe und tötet 33 Mann des Polizeiregiments "Bozen". Die deutsche Antwort auf diesen verheerenden Partisanenanschlag sollte als die "grosste Repressalerschießung in Westeuropa während des Zweiten Weltkriegs" in die Geschichte eingehen und zu einem wichtigen Symbol deutscher Schreckensherrschaft in Italien werden: Die Erschießung von 335 italienischen Geiseln in den Höhlen der Fosse Ardeatine bei Rom. Die Fosse Ardeatine wurden in Italien nach 1945 zu einem wichtigen Erinnerungsort.

Welche Rolle haben dieses Kriegsverbrechen und der Umgang damit im deutsch-italienischen Verhältnis seit 1945 gespielt? Welche Rolle die juristische Aufarbeitung? Vor allem die Prozesse gegen einige Verantwortliche für die Repressalie wie Kappler, Priebke, Hass? Wie wirkten sich der Kalte Krieg und die Umbruche nach 1989 im Umgang mit dieser Vergangenheit aus? Diese Fragen werden in dies em Beitrag angenssen.

Die Rezeptionsgeschichte der Fosse Ardeatine-Prozesse spannt einen Bogen von den 1950er Jahren bis heute und gleichsam en passant wird damit auch die Geschichte der deutsch-italienischen Beziehungen erzählt. Dabei stehen die Reaktionen der Medien und Politik und die Veränderung der politischen Rahmenverhältnisse und der gegenseitigen Wahrnehmung im Mittelpunkt der folgenden Seiten. Ein interessanter Aspekt sind auch die wechselseitigen Stereotype, die im Laufe der Jahre verstärkt oder aufgeweicht wurden. Erst in den 1990er Jahren wurden die negativen Bilder des Weltkriegs, die Italiener als "Verräter" und "Feiglinge", die Deutschen als "brutal" und "barbarisch" (der oft zitierte "hässliche Deutsche") großteils uberwunden.

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