Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 

Authors

V. I. Grubov

Date of this Version

1989

Document Type

Article

Citation

Erforschung biologischer Ressourcen der Mongolischen Volsrepublik, Band 6 (1985/1986), pages 87-90.

Beitrag auf dem Internationalen Symposium "Erforschung biologischer Ressourcen der Mongolischen Volksrepublik" in Halle (Saale) vom 29. August bis 2. September 1983.

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Copyright 1989, Martin-Luther-Universität. Used by permission.

Abstract

Im Grad des Endemismus spiegelt sich die Eigentümlichkeit und die Eigenart der Flora iedes Landes und in der Zusammensetzung der Endemiten das Alter dieser Flora sowie ihre verwandtschaftlichen Beziehungen und ihre Entstehung wider. Besonders anschaulich kommen die verwandtschaftlichen Beziehungen der Flora eines Landes zu den Floren der angrenzenden Territorien zum Vorschein, wenn man die Angaben analysiert die die Subendemiten betreffen.

1. Der Endemismus in der Flora der Mongolei ist nicht bedeutend. Nur 10.1 % (229 Arten) von der Gesamtartenzahl (2272) können als Endemiten betrachtet werden. Dabei machen die Endemiten im engeren Sinne nur 3,8 % (86 Arten) und die Subendemiten 6,3 % (143 Arten) aus. Die Rangstufe dieses Endemismus ist ziemlich niedrig. In der Mongolischen Volksrepublik fehlen nicht nur endemische Pflanzenfamilien, sondern auch endemische Gattungen völlig.

2. Die überwältigende Mehrzahl e/4) der Endemiten entfällt auf den zentralasiatischen (hauptsächlich auf den gobischen) Teil des Landes.

3. Subendemiten verteilen sich folgendel'maflen: Den gröflten Teil bilden die zentralasiatischen Arten -98 (oder 69 % der Gesamtzahl an Subendemiten). Diese 98 Arten verteilen sich wie folgt:

a) Die Zahl der gobischen Arten( das Areal schlieflt auch die angrenzenden chinesischen Wüstengebiete ein) beträgt 58 (oder 41 %).

b) Die Zahl der altajisch-mongolischen Arten (das Areal schlieflt auch die Wüsten-und Trockensteppengebiete der Gebirgslandschaften des Altai, hauptsächlich die TschujSteppe und teilweise auch die Territorien des südwestlichen Tuwa ein) beträgt 20 (oder 14 %).

c) Die Zahl der dsungarisch-mongolischen Arten (das Areal schlieflt auch die Dsungarisehe Gobi und seltener die Dsungarischen Gebirgsketten ein) ist 10 (oder 7 %).

d) Die Zahl der altajisch-mongolischen Arten (das Areal schlieflt auch die Wüsten-und Trockensteppengebiete des südlichen Tuwa, hauptsächlich das Becken des Sees Uvsnuur ein) beträgt 10 (oder 7 %).

Den anderen, kleineren Teil bilden die borealen ostsibirischen Arten -ihre Zahl ist 45 (oder 31 %). Diese 45 Arten verteilen sich wie folgt: a) die Zahl der altajischen Arten beträgt 20 (oder 14 %,); b) die Zahl der daurischen Arten ist 18 (oder 12,5 %); c) die Zahl der sajanischen Arten ist 5 (oder 3,5 %); d) die Zahl der mandschurischen Arten beträgt 2 (oder 1 %).

4. In taxonomischer Hinsicht gehört der gröflte Teil der endemischen Arten folgenden Pflanzenfamilien an: der Familie Leguminosae -34 Endemiten und 53 Subendemiten, hauptsächlich die Gattungen Oxytropis (14+38) und Astragalus (14+10); der Familie Compositae -21 Endemiten und 28 Subendemiten, hauptsächlich die Gattungen Artemisia (7+6) und Saussurea (5+7).

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